Wie Zeitungsverlage Instagram nutzen, hat kürzlich eine Studie von ZMG und BDZV untersucht. In der Fortsetzung haben wir Follower*innen von Tageszeitungs-Accounts in den Blick genommen. Verglichen wurden zwei Gruppen von je 500 Personen im Alter von 16 und 69 Jahren, die Instagram mindestens einmal in der Woche nutzen: Die eine Gruppe hat Zeitungs-Accounts abonniert, die andere nicht. Das sind die Kernergebnisse:
Abonnent*innen eines Tageszeitungs-Accounts nutzen die Plattform intensiv: 71 Prozent von ihnen interagieren jeden Tag mit dem Kanal, während nur die Hälfte der Angehörigen der anderen Gruppe zu den täglichen Nutzer*innen gehört. Auch bei der Erstellung von Inhalten ist die erste Gruppe besonders aktiv: 48 Prozent verfassen mindestens einen Beitrag jede Woche. Dagegen postet nur ein Viertel der Nicht-Abonnent*innen wöchentlich.
Tageszeitungs-Account-Abonnent*innen haben höhere Kaufkraft
Die Follower eines Zeitungs-Accounts auf Instagram gehören mit einem durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen von 4.000 Euro im Monat zur kaufkräftigen Bevölkerungsschicht und sind für Werbetreibende eine besonders attraktive Zielgruppe. Das Durchschnittseinkommen der anderen Gruppe ist geringer: Nur 18 Prozent verdienen dort monatlich 4.000 Euro oder mehr.
Außerdem zeigen sich diejenigen, die Tageszeitungs-Accounts folgen, an vielen verschiedenen Themen interessiert, vor allem aber an lokalen und gesellschaftlichen Themen. Das Themeninteresse der Nicht-Tageszeitungs-Follower ist hingegen deutlich geringer. Der größte Unterschied besteht bei den Themen Politik und Wirtschaft, denn sie sind für 77 und 67 Prozent der Zeitungs-Follower spannend, allerdings nur für 51 und 43 Prozent der Nicht-Zeitungs-Follower. Die Follower schätzen an den Accounts vor allem die glaubwürdigen und verlässlichen Informationen.
Instagram-Follower von Tageszeitungen sind eine aktive und attraktive Zielgruppe
Zusammengefasst: Die Follower von Zeitungs-Accounts sind auf Instagram eine überdurchschnittlich aktive, kaufkräftige sowie aufgeschlossene Zielgruppe. Die Zeitungen transportieren ihre Kernkompetenzen auch in den sozialen Medien. Sie erreichen dort allerdings Zielgruppen, die eine gedruckte Zeitung nicht erreicht, die die Zeitungen aber dennoch schätzen.
Alle Grafiken der Studie finden sie hier zum Download
